Dieser niedlich aussehende Verstärker (die "Badezimmerwaage") war als Zusatzverstärker für Mono-Musiktruhen gedacht als die Stereo-Ära anbrach.

  Der Verstärker wurde mit 5 Ohm Ausgangs-impedanz konzipiert und liefert 2 Watt an 4Ohm und 1.5 Watt an 8Ohm.

  Da er ursprünglich nur das mittlere und obere Frequenzband wiedergeben sollte, wird der Bass durch sehr kleine Koppelkondensatoren (6.8nF) unterdrückt. Gleichzeitig sorgt allerdings ein Schwingschutzkondensator an der Anode der Eingangsröhre für eine starke Bedämpfung im Hochtonbereich. So ist der Verstärker zunächst für den HiFi-Einsatz absolut untauglich.

  Spätere Modelle (S82) gibt es auch mit (unpraktischeren) DIN-Lautsprecherbuchsen.

  Das Vorgängermodell - der S80 - wurde auch mit (kleineren) Schnittbandkernübertragern gesichtet.

  Zur Aufrüstung zum HiFi-Verstärker ist unten eine kleine Anleitung.

Innenansicht

Was man zur HiFi-Tauglichkeit tun sollte:

 1. Die C's von der Triodenanode (pin#9) zur Masse ablöten oder abknipsen. Auf dem Bild ist dies der rosane ERO-Kondensator. (In einigen versionen ist dieser Kondensator an der Anode der Pentode = pin#6 = 1000pF)

2. Der Ladekondensator ist mindestens 40 Jahre alt und der Übertrager klein. Zur Rettung des Bisschens möglicher Basskontrolle sollte der Ladekondensator (möglichst unsichtbar) ersetzt werden. Wer mehr Basskontrolle braucht wird nicht an mehr Gegenkopplung vorbeikommen.

3. Zum Koppelkondensator mindestens 100nF parallel schalten. Hier ist das mit den silbernen ERO-Ölpapierkondensatoren geschehen. Der Unterschied auf dem Scope sichtbar gemacht:

  oben: ohne Bypass

  unten: mit Bypass 6dB mehr Bass