MEL
bedeutet “Messtechnik + Elektronik Waiblingen”.
Dieser kleine Betrieb stellte von diesem Modell gerade einmal 60 Stück her,
sodass die Geräte sehr selten sind. 18 Röhren (Weltrekord?) und 2
Transistoren (in der Mikrofonvorstufe) wurden verbaut. Weiter war das Gerät
ziemlich auf dem Stand der Technik: Selbst in die Gleichstromversorgung der
Heizung der Phonoeingangsstufenröhren verfügt über eine Drossel. Leider
waren auch Platinen seinerzeit groß in Mode gekommen und finden hier ihren
Einsatz.
Das Interessanteste jedoch
ist die Schaltung des Verstärkers. Er ist der einzige in Serie gefertigte
Verstärker mit PPP Ausgangsstufe. (nach de Cneudt, Belgien -
in Deutschland auch als “Pickie
Makovski” bekannt).
Kein richtiger Ausgangsübertrager, sondern vielmehr eine Spule
("Spartrafo") in deren Mitte die Lautsprecher angeschlossen werden und außen
(über je einen Kondensator) die Endröhren. Umgekehrt benötigte man hierfür
aber nun einen Netztrafo mit 4 Sekundärwicklungen. Wo also liegt der
Vorteil?
Eingangs- und Klangregelteil
ähneln dem der Telewatt VS70/71 oder 110 Gerät und bieten die gleichen
(unnötigen) Regelmöglichkeiten, Filter und Schalter. Um Schallplatte zu
hören muss das Signal tatsächlich 13 Röhrenstufen durchlaufen....um dann in
die PPP-Stufe im Ausgang zu gelangen.... Wie die Telewatts erlaubt auch der
PIC-35 den Anschluss eines Fernreglers. Leider lässt sich dieser hier
allerdings nicht so elegant als Endstufen-eingang nutzen, da er in der Mitte
der Vorstufe liegt und so immer noch einige Schalter und Klangregler
unumgänglich bleiben.
Im Originalgehäuse werden
die EL34 sehr heiß. Einige Besitzer ließen daher ihre Geräte auf die
(heutzutage sehr seltene) EL503 umrüsten, die eine geringere
Wärmeentwick-lung versprach. |